Kim
Im Repertoire2023TanzLiteraturDokumentartheater

"Kim" ist ein Bühnenstück zwischen Tanz, Literatur und Film, basierend auf dem Roman „Wo auch immer ihr seid“ von Khuê Pham. Fünf Tänzerinnen und die Autorin selbst führen durch ein bewegendes Panorama über das Leben zwischen zwei Kulturen und das Erbe des Vietnamkriegs. Sie erzählen vom Menschen, von Liebe, Heimat und Krieg.

© by Stephan Floss
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Was für ein bewegendes Stück!
Anna Till, Choreografin, Tanznetz Dresden
Das Tanztheaterstück "Kim" vollbringt das monumentale Unterfangen, jene Themen, die wir als "Migrationsgeschichten" verstehen, in eine Choreografie umzuwandeln, die das Publikum behutsam durch sich entfaltende Schichten von Fiktion und Realität führt.
Marque Pham, Regisseurin

Das Tanztheater-Stück „Kim“ basiert auf dem Roman „Wo auch immer ihr seid“ der preisgekrönten Berliner Journalistin Khuê Pham, die sich mit den Auswirkungen des Vietnamkrieges (bzw. des „amerikanischen Krieges“, wie er in Vietnam heißt) und der damit verbundenen Zerstreuung der eigenen Familie auf mehrere Kontinente auseinandersetzt.

„Kim“ steht für den neutralen deutschen Namen, den sich die Protagonistin des Buches gibt, um den ständigen Fragen nach der Aussprache ihres vietnamesischen Namens und ihrer „wahren“ Herkunft zu entgehen.

Vor dem Hintergrund der Geschichte des Buches erkundet die deutsch-taiwanische Choreografin Fang Yun Lo gemeinsam mit Khuê Pham und fünf Tänzer:innen, die alle über interkulturelle Erfahrung verfügen, die langwierige Identitätssuche junger Menschen aus Einwandererfamilien.

In einer Mischung aus Tanz, Literatur und Film stellen sie Fragen, die jeden bewegen: Was hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin? Wer sind unsere Eltern – und wer bin ich? Wie wirken sich historische Katastrophen und Kriege auf das Leben ganzer Generationen aus?

Hiphop trifft auf Ballett und zeitgenössischen Tanz, dokumentarische Bilder verschmelzen mit literarischen Texten, das Bühnenbild ist in stetiger Verwandlung. Die Tänzer:innen übernehmen wechselseitig die Rollen des Buches, erzählen aber gleichzeitig auch ihre eigenen Geschichten und die ihrer Familien, vor allem die ihrer Eltern. In diesen Geschichten kondensieren viele Dinge auf engstem Raum - sie erzählen vom Menschen, von Liebe, Heimat und Krieg.

So entsteht ein bewegendes Panorama – von der Zeit vor dem Krieg in Vietnam in den 1950er und 1960er Jahren über die Verbindungen mit Ost- wie Westdeutschland und den USA bis hin zu aktuellsten Erfahrungen in der Ukraine, wo auch vietnamesischstämmige Familien erneut flüchten müssen.

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